Über Jahrzehnte galt der Einsatz von S-Metolachlor als Unkrautvernichtungsmittel im Maisanbau als gängige Praxis in der Landwirtschaft. Mit der Neubewertung dieses Wirkstoffs, stellt sich jetzt heraus, dass seine Rückstände nicht nur im Boden verbleiben, sondern auch ins Grundwasser und in unser Trinkwasser gelangen. Insbesondere in Regionen Norddeutschlands, in denen der Maisanbau weit verbreitet ist, zeigen sich besorgniserregende Belastungen im Leitungswasser.
Armaturen und Gummidichtungen übernehmen eine grundlegende, funktionale Rolle in unseren Trinkwassersystemen. Eine aktuelle Studie der American Chemical Society (ACS), veröffentlicht in den Environmental Science & Technology Letters , zeigt jedoch, dass diese Komponenten potenziell schädliche Additive ins Trinkwasser abgeben können. Additive, wie 1,3-Diphenylguanidin (DPG) und N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-1,4-benzoldiamin (6PPD), wandeln sich in chlorierte Nebenprodukte um und stellen, zusätzlich zu den Verunreinigungen durch Schwermetalle und andere bedenkliche Stoffe, ein gesundheitliches Risiko dar.
Fast die Hälfte des Leitungswassers in den Vereinigten Staaten enthält sogenannte "ewige Chemikalien - PFAS", wie eine Studie der US-Wissenschaftsbehörde USGS festgestellt hat. Diese per- und polyfluorierten Substanzen sind in mindestens 45 Prozent des landesweiten Leitungswassers vorhanden. In Städten sind etwa 75 Prozent der Versorgung betroffen, besonders hohe Mengen wurden in Metropolen wie New York, Boston und Los Angeles festgestellt, während es in ländlichen Regionen immerhin noch 25 Prozent sind. Hier führen das Ranking Gebiete wie Colorado oder Wisconsin an, in denen Chemiekonzerne produzieren.
In Zusammenarbeit mit WDR und der "Süddeutschen Zeitung" hat Panorama in einer monatelangen Recherchearbeit aufgedeckt, wie verseucht deutsche Böden mit PFAS sind. Trotz der bekannten gesundheitlichen Gefahren durch PFAS-Chemikalien zeigt das Rechercheteam von NDR, WDR und SZ, dass es dazu keine Regulierungen gibt, auch nicht für unser Grund- und Trinkwasser. Ein großes Problem für Wasserversorger und Verbraucher.
Bereits im vergangenen Jahr haben wir darüber berichtet, dass deutschlandweit rund 35 Prozent des Grundwassers in schlechtem Zustand sind. Aktuell veröffentlichte Daten des Umweltbundesamts und des Bundesumweltministeriums zeigen, dass nur noch 10 Prozent unserer Seen, Flüsse und auch Küstengewässer in einem ökologisch guten Zustand sind.
Aktuelle Studien zeichnen erneut ein erschreckendes Bild wie unter anderem Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln die Biodiversität bei der Entwicklung von Kaulquappen im Wasser stört und zu Veränderungen wie kleinen Hirnen, schwachen Herzen, sowie krummen Körpern führt. Eine Europäische Bürgerinitiative fordert bereits seit 2017 ein Verbot von Glyphosat zum Schutz von Menschen und Umwelt vor giftigen Pestiziden. In Deutschland ist trotz langjährigen Forderungen nach einem Verbot der Einsatz von Glyphosat nur eingeschränkt und soll erst Ende 2023 gänzlich verboten werden.
Refill-Stationen versprechen deutschlandweit an rund 5600 Stellen das kostenlose Zapfen von Leitungswasser. Eine aktuelle Studie des SGS Institut Fresenius im Auftrag des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM), deren Ergebnisse in der WELT AM SONNTAG veröffentlicht wurden, zeigt, dass die Wasserqualität dabei häufig mangelhaft ist. In jedem 3. der 30 Proben aus Trinkbrunnen sowie 57 % der 30 untersuchten Refill-Anlagen fanden sich mikrobiologische sowie chemische Verunreinigungen.
Etwa ein Drittel des deutschen Grundwasservorkommens ist bereits betroffen, das Wasser in vielen Orten gefährdet. Diese Aussage gilt sogar für Wasserschutzgebiete, in denen immer häufiger eine hohe Belastung mit Pflanzenschutzmitteln und anderen Schadstoffen nachgewiesen wird. Um diesem Problem tatsächlich entgegenzuwirken, müssten Wasserversorger, Behörden sowie Landwirte eng zusammenarbeiten - doch oft werden die Gefahren weiterhin heruntergespielt.
Ein Sinken der Grundwasserspiegel sorgt für eine Gefährdung der Wasserversorgung für Milliarden von Menschen weltweit. Bei niedrigen Ständen des Grundwassers reichen Brunnen nicht mehr tief genug in die Erde und unterbrechen die Versorgung mit Wasser. Bereits heute sind rund 20 % der bestehenden Grundwasserbrunnen von einer Austrocknung betroffen. Eine aktuelle Untersuchung im Fachmagazin “Science” verdeutlicht das ganze Ausmaß .
Chemische Substanzen gelten nicht nur als Errungenschaft der modernen Human- und Tiermedizin, sondern finden unzählige Anwendungsbeispiele in unserem Alltag – vom Putzmittel bis zum Kosmetikprodukt. Ein kritischer Blick in die Vergangenheit und Gegenwart zeigt allerdings, dass eine rasant wachsende Anzahl an Spurenstoffen, über kurz oder lang in unseren Wasserkreislauf gelangt und dort heute und in Zukunft Probleme verursacht.
Eine neue Studie, die im “Environment International” publiziert wurde, zeigt auf, dass Mikroplastikpartikel sich in der Plazenta von Frauen anreichern. Die Untersuchung macht deutlich, wie extrem die Auswirkungen von Plastikprodukten sowie deren Rückständen auf unsere Umwelt und unseren Körper sein können. Unklar bleibt, wie weitreichend die langfristigen Gesundheitsfolgen sind...
Derzeit leiden rund 17 Prozent der weltweiten Bevölkerung unter Überschwemmungen, Wasserknappheit oder schlechter Wasserqualität. Eine neue Analyse des WWF macht auf die drastischen Veränderungen bis 2050 aufmerksam, wenn nicht umgehend Maßnahmen zur Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel ergriffen werden. Dann könnten 51 Prozent der Menschen in Wasserrisikogebieten leben.
Erstmalig hat sich das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in einer Untersuchung mit der radioaktiven Strahlung im Trinkwasser beschäftigt. Die Schwankungen der Strahlenexposition sind teilweise beträchtlich. Bislang existieren jedoch keine rechtlich verbindlichen Vorgaben für die Anwendung der Trinkwasserverordnung, die eine Messung sowie Überwachung der Radioaktivität im Trinkwasser überhaupt möglich macht.
Im Auftrag des NDR zum Beitrag „Tricks mit unserem Wasser“ wurden Proben an mehreren Wasserentnahmestellen in Norddeutschland getestet. In den Untersuchungen fanden sich unter anderem Spuren von Acesulfam, einem künstlichen Zucker-Ersatzstoff. Das Umweltbundesamt spricht zwar die Empfehlung aus, eine Acesulfam-K Konzentration auf maximal 10 Mikrogramm je Liter Trinkwasser zu begrenzen, es besteht jedoch keine Pflicht zur Einhaltung. Eine chinesische Studie zum Zuckerersatzstoff zeigt, dass es zu Veränderungen der Neurotransmitter im Gehirn kommen und Acesulfam potenziell neurotoxisch bei Zebrafischen wirken kann. Der NDR geht also begründet der Frage nach: Wird die Verschmutzung unseres Wassers verharmlost?
Aktuell prüft das Brandenburger Umweltministerium die Trinkwasserqualität am Standort des Wasserwerks Briesen. Ausgelöst durch die enorme Trockenheit könnten die Grenzwerte für Sulfate im Wasser deutlich überschritten werden. Für die Wasserversorgung der 65.000 von der Situation betroffenen Menschen in der Stadt Frankfurt (Oder), Teilen des Oderbruchs sowie einem Einzugsgebiet bis nach Fürstenwalde liegt bislang kein Notfallplan vor.
Zwei Jahre liegen die freiwilligen Blut-Untersuchungen von Menschen aus dem Landkreis Altötting (Oberbayern) zurück. Die Tests zeigen, dass die Grenzwerte für die krebserregende Chemikalie Perfluoroctansäure (PFOA) deutlich überschritten wurden.
Aktuelle Messergebnisse einer neuen Studie aus Schleswig-Holstein belegen: Deutschland zählt zu den größten Trinkwasserverschmutzern innerhalb der Europäischen Union. Die erschreckenden Zahlen machen das Ausmaß der Rückstände von Pflanzenschutzmitteln deutlich.
Sauberes Trinkwasser dient uns als Basis für unsere Gesundheit. Nicht nur in vergangenen Zeiten, als Cholera oder ähnliche Seuchen über das Wasser verbreitet wurden, war die Kontrolle entscheidend. Das Thema ist brandaktuell und wir sind von neuen Verunreinigungen bedroht, die eine zeitgemäße Überwachung der Gewässer unbedingt notwendig machen. Doch wie ist der Status Quo und welche Entwicklungen sind notwendig?
Eine neue kumulative Risikoanalyse der Schadstoffe im Trinkwasser der Vereinigten Staaten für den Zeitraum 2010-2017 zeigt, dass über 100.000 Krebsfälle auf krebserregende Chemikalien im Leitungswasser zurückzuführen sein könnten. Diese Studie ist die Erste mit einer kumulativen Bewertung des Krebsrisikos aufgrund von 22 krebserregenden Schadstoffen, die in der USA im Trinkwasser gefunden wurden. Sie macht deutlich, dass es für uns weltweit an der Zeit ist, uns nicht länger nur mit der Bewertung einzelner Stoffe auseinandersetzen, sondern uns der komplexen Cocktailwirkung (Zusammenspiel aller Stoffe) zu widmen.
Im Rahmen einer aktuellen Studie untersuchte Dr. Katja Schmidt und ihr Wissenschaftsteam von der Jacoby University Bremen, inwieweit Gadolinium und andere Medikamentenrückstände über das Trinkwasser auch in unsere Softgetränke gelangen. In allen 6 Teststädten viel das Ergebnis in Trinkwasser- und Colaproben positiv aus.[1] Das Studienergebnis ist ein Indikator dafür, wie Rückstände von Arzneimitteln über das Trinkwasser in unsere Nahrungskette gelangen. Frühere Studien belegen diesen Zusammenhang bereits für endokrine Disruptoren, d. h. Stoffe die bereits in geringen Mengen auf Mensch und Tier wie Hormone wirken und unsere Gesundheit gefährden können wie Blutdrucksenker, Antibiotika und Antidepressiva.[2]
Das Grundproblem ist seit langem bekannt, die bedenklichen Werte wie Eisen und Sulfat steigen ständig. Die Wasserwerke der Stadt Frankfurt (Oder) sind an den Grenzen des Machbaren angekommen. Nun drohen nicht nur die Kosten für Wasser zu steigen, auch gesundheitlichen Gefahren aufgrund hoher Sulfatwerte für die Menschen in Berlin und Brandenburg, beispielsweise auf die Darmflora, sind nicht ausgeschlossen. Insbesondere Kinder und ältere Menschen könnten gefährdet sein, da die Langzeitwirkungen weder bekannt noch ausreichend erforscht sind.
Im Rahmen der aktuellen Trinkwasserverordnung wird in Deutschland aus unserer Sicht nach zu wenigen Erregern im Trinkwasser gesucht. Dabei werden Inhaltsstoffe (Spurenstoffe) und die gesamte Mikrobiologie in unserem Wasser immer komplexer. Im sehr langen und verzweigten Leitungsnetz können neben Biofilm und unterschiedlichen Bakterien wie z.B. Legionella pneumophila, Pseudomonas aeruginosa u.a. auch Viren z.B. der Norovirus und vieles mehr, was im Rahmen der Trinkwasserverordnung teilweise nicht berücksichtigt wird, gefunden werden. Vor kurzem wurden auch multiresistente Erreger bzw. Keime in fast allen Oberflächengewässern nachgewiesen. Es ist also wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis auch multiresistente Keime im Leitungsnetz gefunden werden.
Umweltämter aber auch Aufsichtsbehörden setzen sich seit etwa 10 Jahren mit dem Thema Nano-Partikel auseinander. Die winzigen Teilchen werden in immer mehr Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs verarbeitet und gelangen über den Wasserkreislauf auch in unser Trinkwasser. Über die tatsächlichen Mengen im Trinkwasser sowie über die Auswirkungen auf unsere Gesundheit ist bislang kaum etwas bekannt.
Durst löschen mal anders …
Haben Sie das auch schon mal erlebt? Es gibt etwas Neues und man denkt sich: Warum ist denn früher keiner darauf gekommen? Beim genaueren Hinschauen fällt einem dann auf, dass die „neue Sache“ nur einem selbst noch nicht aufgefallen ist.
Haben Sie das auch schon mal erlebt? Es gibt etwas Neues und man denkt sich: Warum ist denn früher keiner darauf gekommen? Beim genaueren Hinschauen fällt einem dann auf, dass die „neue Sache“ nur einem selbst noch nicht aufgefallen ist.
Wir nutzen sie in den unterschiedlichsten Formen, um unser Trinkwasser aufzubewahren: Wasserbehälter. Doch im Laufe der Zeit können sich darin Keime und ein Biofilm, der voller Mikroorganismen wie pathogenen Keimen, Pilzen, Viren oder Legionellen ist, entwickeln. Aus diesem Grund ist das richtige Reinigungsvorgehen entscheidend. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.
Die Bremer Jacobs-Universität weist auf eine zunehmende Belastung des Berliner Trinkwassers durch das MRT-Kontrastmittel Gadolinium hin. Die Wissenschaftler sehen hier einen Hinweis, dass auch andere Arzneimittelrückstände sowie Rückstände von Körperpflegeprodukten unbemerkt in das Trinkwasser gelangen könnten.
Nanopartikel sind in immer mehr Lebensmittel zu finden, darunter verstärkt auch im Trinkwasser. Welche Risiken damit einhergehen, kann bislang keiner genau abschätzen. Doch was sind Nanopartikel? Woher stammen Sie? Umweltgeologen der Universität Wien sowie des DVGW-Technologiezentrums Wasser in Karlsruhe haben Forschungsergebnisse zu den Risiken von Nanopartikeln in unserem Trinkwasser veröffentlicht.
Die zusätzliche Chlorung des Trinkwassers im gesamten Versorgungsgebiet der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (FWA) muss über die Osterfeiertage hinaus fortgesetzt werden. Darüber informierte FWA-Sprecherin Anne Silchmüller am Donnerstag auf Nachfrage der MOZ.
Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel weltweit. Die Qualität des Wassers ist entscheidend. Dank unserer deutschen Trinkwasserverordnung tragen Wasserversorger die Verantwortung dafür, dass die festgelegten Grenzwerte nicht überschritten werden. Diese Verantwortung erstreckt sich aber nur über den Bereich bis zum Hausanschluss. Doch wie sieht es danach aus? Wissen Sie, wie alt die Wasserleitungen in Ihrem Haus sind?
Das Wissensmagazin sinexx.de schlägt in einem aktuellen Artikel Alarm und weist auf große Mengen blutdrucksenkender Medikamente in Berliner Gewässern hin. Doch nicht nur die schwer abbaubaren Blutdrucksenker, sondern auch eine Reihe anderer Arzneimittelrückstände, tauchen vermehrt auf. Experten plädieren für ökologisch unproblematische Medikamente, die den Patienten verschrieben werden können.
Multiresistente Keime sind eine große Gefahr. Kranke Menschen mit solchen Erregern sind nur schwer zu behandeln. Das Robert Koch-Institut berichtete dem NDR, dass bei stichprobenartigen Untersuchungen von Gewässern antibiotika-resistente Keime gefunden worden sind.
Leitungswasser unterliegt, wie andere Produkte auch, einem Kompromiss zwischen Qualität und Preis. Pro Tag verbraucht ein Deutscher im Durchschnitt rund 130 Liter Wasser. 4 Liter davon fallen für Trinken und Kochen an. Etwa 97 Prozent werden jedoch als Brauchwasser für Körperpflege, Toilettenspülung, Geschirrreinigung, Putzen und weitere Aufgaben im Haushalt verwendet. Wie gut fällt also die Kontrolle des Leitungswassers aus, wenn doch der größte Teil davon in unserem Haushalt nicht getrunken wird?
Die Wasserversorgungsunternehmen schlagen Alarm, denn selbst modernste Kläranlagen sind nicht mehr in der Lage, die Unmengen an Chemikalien, beispielsweise aus Waschmittel und Medikamenten, aus dem Trinkwasser zu filtern. Der Anteil der Chemikalien im Trinkwasser steigt stetig an.
In Deutschland besteht ein immer größer werdendes Problem mit Nitrat. Die Stickstoffverbindung sickert nicht nur mit der Gülledüngung in den Boden, sondern gelangt auch über künstlichen Dünger aus undichten Silos oder Gärreste aus Biogasanlagen ins Erdreich.
Die öffentliche Wasserversorgung stellt jedes Jahr rund 5 Milliarden Kubikmeter zur Trinkwassernutzung bereit. Dabei wird zu etwa 26 Prozent Oberflächenwasser und 74 Prozent Grundwasser genutzt. Um gebrauchtes Wasser wieder in den Wasserkreislauf zurückführen zu können, leisten die Wasserversorgungsunternehmen immensen Aufwand und setzen auf biologische, physikalische und chemische Reinigungsprozesse. Je nach späterer Verwendung wird das Wasser unterschiedlichen Behandlungsverfahren unterzogen, um die gewünschte Qualität zu erzielen.