Keimgefahr in Refill Trinkwasser-Stationen?

Refill-Stationen versprechen deutschlandweit an rund 5600 Stellen das kostenlose Zapfen von Leitungswasser. Eine aktuelle Studie des SGS Institut Fresenius im Auftrag des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM), deren Ergebnisse in der WELT AM SONNTAG veröffentlicht wurden, zeigt, dass die Wasserqualität dabei häufig mangelhaft ist. In jeder 3. der 30 Proben aus Trinkbrunnen sowie 57 % der 30 untersuchten Refill-Anlagen fanden sich mikrobiologische sowie chemische Verunreinigungen.[1] 

 

 

Was ist Refill Deutschland?

Die Gesellschaft Refill-Deutschland wurde 2017 gegründet und bietet mittlerweile etwa 5600 Trinkbrunnen und Abfüllstationen. Dabei erhalten Konsumenten die Möglichkeit, kostenlos Wasser in eigene Flaschen und Gefäße abzufüllen.

Nun hat der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) das Institut Fresenius damit beauftragt, die Qualität des Wassers von öffentlichen Trinkbrunnen sowie Trinkstationen genauer unter die Lupe zu nehmen und dabei die Qualitätskriterien von Stiftung Warentest zum Mineralwasser Test aus 2019 anzuwenden.

Ergebnisse aus der Untersuchung des Institut Fresenius 

Welt am Sonntag berichtet in der aktuellen Ausgabe, dass bei der Untersuchung jeder Dritte von 30 Trinkwasserbrunnen sowie 57% der untersuchten Refill Anlagen mit Mikroorganismen, Chemikalien, darunter Rückständen aus Kontrastmitteln, sowie pathogenen Keimen belastet war.

Dabei entstehen gemäß Biostoffverordnung Gesundheitsrisiken insbesondere für Menschen mit Immunschwäche wie beispielsweise Krebs- oder Aids-Patienten aber auch für Säuglinge.

Reaktion von Refill Deutschland und VDM 

Die FAQ von Refill-Deutschland weisen darauf hin, dass die Nutzer die Anlagen in eigener Verantwortung verwenden und darauf achten müssen, dass genutzte Gefäße und Flaschen sauber sind. 

Spezielle Vorgaben rund um die Hygiene scheint es dazu nicht zu geben. Vielmehr verweist die Initiative auf die Wasserversorgung der öffentlichen Hand: „Das Wasser kommt so aus dem Hahn. Leitungswasser hat in Deutschland eine hervorragende Qualität und wird von den Wasserbetrieben ständig überprüft.“[2]

Verbandsvorsitzende Karl Tack, des VDM äußert sich dazu wie folgt: „Natürlich ist Leitungswasser Trinkwasser und damit genusstauglich. Die Verkeimung passiert in den Leitungen und Armaturen hinter dem jeweiligen Hausanschluss.“[3] 

Besonders entscheidend sind hier die letzten Meter (auch “Last Mile”) zwischen Wasseruhr und Wasserhahn, bei denen es darauf ankommt, das sowohl Armatur als auch Perlator regelmäßig einer Reinigung unterzogen werden und das Leitungswasser schon nach 4 Stunden des Stillstandes abgelassen werden muss, bis es spürbar kühler ist. 

Der Verband Deutscher Mineralbrunnen macht nun die Forderung deutlich, dass neben den Behörden auch die Refill Stations Betreiber alle Anforderungen des HACCP-Konzeptes im Blick behalten müssen. Dabei geht es um eine Analyse des Risikos, insbesondere an kritischen Kontrollpunkten, um die Qualität von Lebensmitteln, wie Trinkwasser, langfristig zu sichern. So fordert Verbandsvertreter Karl Track, dass ähnlich wie in der Gastronomie, gleiche Sicherheitsstandards gelten und somit optimale Trinkwasserqualität für die Konsumenten sichergestellt wird.

In diesem Zusammenhang schaltet sich auch die Branchenorganisation Dialog Natürliches Mineralwasser ein. Deren Leiter Ulrich Schweitzer betont, dass die Füllstationen stark von einem Positivimage in der Gesellschaft leben. Demnach zeigen Umfragen unter anderem von Foerster & Thelen, dass rund 85 % der Konsumenten glauben, dass die Refill Stationen in Deutschland strengen Qualitätskontrollen unterliegen. Dies ist jedoch laut Ulrich Schweizer in Wirklichkeit nicht der Fall.

Leitungswasser hat auch aus dem Grude ein gutes Image, weil die öffentlichen Versorger viele Jahre mit dem Claim "bestkontrolliertes Lebensmittel in Deutschland" werben konnten. Diese Aussage untersagte nun im Dezember 2020 das Landgericht Hannover im Urteil Az. 18 O 178/19 mit folgendem Wortlaut: „Bei strenger Betrachtung wird das Leitungswasser zu dem Zeitpunkt, in dem es auch rechtlich zum Lebensmittel wird (an der Entnahmestelle), tatsächlich gar nicht mehr kontrolliert

 

Unser Fazit: Vertrauen ist gut, aber Kontrolle für unsere Gesundheit eindeutig besser. Die WasserManufaktur hat neue technische Innovationen entwickelt und stellt auf deren Basis neue Möglichkeiten bereit, die den Verbrauchern alle Vorteile der Wasserversorgung - zentral, umwelt- und ressourcenschonend bereitstellt und dabei die modernen Wasserfilteranlagen dennoch nicht verkeimen lassen und alle toxikologischen Rückstände rausgefiltert werden. So entstand eine sichere und nachhaltige Alternative zu Mineral- und Leitungswasser.  Zapf Dir Wasser

Aus diesem Grund setzen unsere Wasserfiltersysteme ebenfalls genau dort an, wo es auf der “Last Mile” ankommt, um das Zapfen von hochreinem Trinkwasser sicherzustellen. Das gilt für unsere Wasserfilter für zu Hause und fürs Gewerbe ebenso, wie für unser Konzept  Zapf Dir Wasser. Denn Mineralwasser ist generell keine ökologisch sinnvolle Lösung, weil es unzählige Ressourcen verbraucht und Unmengen an Verpackungsmüll bei den Flaschen entstehen - mehr dazu auch im Beitrag Deutschland: Trauriger Rekordhalter beim Export von Plastikmüll - und es mittlerweile eine Reihe von Fremdstoffen enthält sowie viele Parameter, darunter der Gehalt an Mikroplastik, überhaupt nicht untersucht werden. Mit unserem Modell wird das vorhandene Leitungswasser vor Ort genutzt und die 1-2 Prozent, die wir tatsächlich Trinken technisch so gut aufbereitet, dass das Wasser frei von Keimen, toxikologischen Rückständen wie beispielsweise Medikamenten oder Mikroplastik ist - für reinsten Trinkgenuß!

Weiterführende Infos zum Thema finden Sie unter anderem in unseren Blogbeiträgen:

Chemikalien & Wasserkreislauf: Errungenschaft mit unkalkulierbarem Risiko?

Medikamentenrückstände belasten zunehmend unser Wasser

Antibiotika-resistente Keime in deutschen Gewässern

Trinkwasser Verschmutzung 2020: Grundwasser stark mit Pestiziden belastet

MRT-Kontrastmittel Gadolinium deutschlandweit in Trinkwasser und Softdrinks nachgewiesen

Radioaktivität in unserem Trinkwasser



[1] Vgl. welt.de: "Mehr als jede zweite Auffüllstation für Trinkwasser keimbelastet", https://www.welt.de/wirtschaft/article232579753/Refill-Deutschland-Jede-zweite-Trinkwasser-Station-ist-keimbelastet.html, Stand: 18.07.2021

[2] Refill-Deutschland: "Wird das Leitungswasser in den Refill Stationen auf Hygiene geprüft?", https://refill-deutschland.de/ufaqs/hygiene-wird-das-wasser-geprueft/, Stans Juli 2021

[3] welt.de: "Mehr als jede zweite Auffüllstation für Trinkwasser keimbelastet", https://www.welt.de/wirtschaft/article232579753/Refill-Deutschland-Jede-zweite-Trinkwasser-Station-ist-keimbelastet.html, Stand: 18.07.2021

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