Fast die Hälfte des Leitungswassers in den Vereinigten Staaten enthält sogenannte "ewige Chemikalien - PFAS", wie eine Studie der US-Wissenschaftsbehörde USGS festgestellt hat.[1] Diese per- und polyfluorierten Substanzen sind in mindestens 45 Prozent des landesweiten Leitungswassers vorhanden. In Städten sind etwa 75 Prozent der Versorgung betroffen, besonders hohe Mengen wurden in Metropolen wie New York, Boston und Los Angeles festgestellt, während es in ländlichen Regionen immerhin noch 25 Prozent sind. Hier führen das Ranking Gebiete wie Colorado oder Wisconsin an, in denen Chemiekonzerne produzieren.
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Ewige Chemikalien PFAS
PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen ) sind eine Gruppe von synthetischen Chemikalien, die in vielen alltäglichen Anwendungen enthalten sind, von Fast-Food-Verpackungen und antihaftbeschichtetem Kochgeschirr bis hin zu Feuerlöschschaum und anderen Produkten.
Bedenklich ist, dass höhere Konzentrationen einiger PFAS laut der US-Umweltschutzbehörde (U.S. Environmental Protection Agency) beim Menschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können. Forscher arbeiten daran, die möglichen langfristigen Auswirkungen einer Exposition gegenüber PFAS besser zu verstehen.
Das besorgniserregende an PFAS ist ihre extreme Langsamkeit beim Abbau, weshalb sie als "Ewige Chemikalien" bezeichnet werden. Diese Eigenschaft, kombiniert mit ihrer starken Verbreitung, stellt ein besonderes Problem für die Wasserqualität dar.
Gegenstand der Studie
Die Forscher führten von 2016 bis 2021 eine umfangreiche Untersuchung durch, bei der sie Wasserproben aus etwa 700 öffentlichen und privaten Wasserhähnen in allen Bundesstaaten auf das Vorhandensein von 32 verschiedenen PFAS-Verbindungen untersuchten. Gut zu wissen: es existieren schätzungsweise 12.000 Arten von PFAS und in dieser Studie wurden nur bestimmte Vertreter dieser Chemikaliengruppe analysiert und mit einer vom USGS National Water Quality Laboratory entwickelten Methode untersucht.
Die in dieser Studie am häufigsten nachgewiesenen Verbindungen waren PFBS, PFHxS und PFOA. Besonders besorgniserregend dabei: die vorläufigen Gesundheitsempfehlungen der EPA (regelt die öffentliche Wasserversorgung in den USA) aus dem Jahr 2022 für PFOS und PFOA wurden in sämtlichen Proben überschritten, in denen diese Verbindungen nachgewiesen wurden.
„USGS-Wissenschaftler testeten Wasser, das direkt aus den Spülbecken der Menschen im ganzen Land kommt, und lieferten damit die bisher umfassendste Studie über PFAS im Leitungswasser sowohl aus privaten Brunnen als auch aus der öffentlichen Wasserversorgung", sagte die USGS-Forschungshydrologin Kelly Smalling, die Hauptautorin der Studie. "Die Studie schätzt, dass mindestens eine Art von PFAS - von denen, die überwacht wurden - in fast der Hälfte des Leitungswassers in den USA vorhanden sein könnte. Darüber hinaus waren die PFAS-Konzentrationen in der öffentlichen Versorgung und in privaten Brunnen ähnlich.“
Reaktion von Gesundheitsbehörden in den USA
Um die Gesundheitsbelastungen zu minimieren, empfehlen Gesundheitsorganisationen den Verbrauchern Wasserfilter mit Aktivkohle oder Umkehrosmoseanlagen (Molekularfiltration). Einige Städte setzen bereits Filtertechnologien ein, um PFAS aus dem Trinkwasser zu entfernen, bevor es in die Haushalte gelangt.
Allerdings warnen Experten in Minnesota vor den hohen Kosten für die Reinigung des Wassers und schätzen, dass allein in diesem Bundesstaat in den nächsten 20 Jahren bis zu 28 Milliarden Dollar aufgewendet werden müssen, um das Wasser von PFAS zu säubern.
Eine Sprecherin betonte, dass es wichtig sei, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Chemikalien erst gar nicht in den Wasserkreislauf gelangen zu lassen. Dies könnte nicht nur finanzielle Belastungen reduzieren, sondern auch langfristige gesundheitliche Risiken mindern. Die Bemühungen, den Eintrag von PFAS in die Umwelt zu minimieren, sind von entscheidender Bedeutung, um die Wasserqualität zu schützen und die Gesundheit der Menschen zu wahren.[2]
PFAS weltweit und auch in Deutschland im Trinkwasser?
Nach den Studienergebnissen aus den USA ist davon auszugehen, dass es auch in Deutschland bei der Belastung des Trinkwassers mit PFAS nicht viel besser aussieht.
Weiterführende Informationen finden Sie auch in unseren folgenden Blogbeiträgen:
Kaum noch ökologisch intakte Gewässer in Deutschland | Blog | WasserManufaktur
Chemikalien & Wasserkreislauf: Errungenschaft mit unkalkulierbarem Risiko?
Bayern: Krebserregende Chemikalie PFOA im Trinkwasser
Neuartige und teilweise noch unbekannte Spurenstoffe im Wasser
Trinkwasser Studie aus USA: „Gefährlicher Cocktail aus Chemikalien“
Fazit: PFAS sind ein unkalkulierbares Risiko für unsere Gesundheit
Der Anteil an PFAS im Trinkwasser ist besorgniserregend und ist bislang leider ein unberechenbares Gesundheitsrisiko. In Deutschland existieren bislang keine flächendeckenden Untersuchungen. Um das Risiko zu minimieren, empfehlen wir den Einsatz von Wasserfiltern für die ganze Familie.
Ein effektive Wasserfilteranlage, die nach dem Prinzip der Umkehrosmose arbeitet, entfernt Verunreinigungen wie PFAS zuverlässig aus Ihrem Leitungswasser und macht es zu sauberem und sicherem Trinkwasser.
[1] Vgl. USGS: "Tap water study detects PFAS 'forever chemicals' across the US", https://www.usgs.gov/news/national-news-release/tap-water-study-detects-pfas-forever-chemicals-across-us, 2023
[2] Vgl. FAZ: "Gefährliches Trinkwasser in den USA" https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/gefaehrliches-trinkwasser-in-den-usa-19021534.html, 2023