MRT-Kontrastmittel Gadolinium deutschlandweit in Trinkwasser und Softdrinks nachgewiesen

Im Rahmen einer aktuellen Studie untersuchte Dr. Katja Schmidt und ihr Wissenschaftsteam von der Jacoby University Bremen, inwieweit Gadolinium und andere Medikamentenrückstände über das Trinkwasser auch in unsere Softgetränke gelangen. In allen 6 Teststädten viel das Ergebnis in Trinkwasser- und Colaproben positiv aus.[1] Das Studienergebnis ist ein Indikator dafür, wie Rückstände von Arzneimitteln über das Trinkwasser in unsere Nahrungskette gelangen. Frühere Studien belegen diesen Zusammenhang bereits für endokrine Disruptoren, d. h. Stoffe die bereits in geringen Mengen auf Mensch und Tier wie Hormone wirken und unsere Gesundheit gefährden können wie Blutdrucksenker, Antibiotika und Antidepressiva.[2]

 

Quelle: https://ars.els-cdn.com/content/image/1-s2.0-S0048969719331882-ga1_lrg.jpg „Anthropogenic gadolinium in tap water and in tap water-based beverages from fast-food franchises in six major cities in Germany", 2019

Was ist Gadolinium?

Bei Gadolinium handelt es sich um ein sogenanntes Seltenerdmetall, dass in der Allgemeinmedizin häufig als Kontrastmittel für die Magnetresonanz-Tomografie genutzt wird. Wissenschaftler waren davon ausgegangen, dass unser Organismus die Substanz nach der Behandlung vollständig wieder ausscheidet, allerding konnten neuste Untersuchungen belegen, dass Gadolinium zumindest teilweise im Hirn verbleibt. Die Langzeitfolgen sind bislang nicht bekannt.[3]

Eine aktuelle Studie belegt jetzt, dass das ausgeschiedene Gadolinium in unser Abwasser und später über den Wasserkreislauf auch wieder in das Trinkwasser gelangen kann.

Medikamentenrückstände wie Gadolinium in unserem Trinkwasser und Softdrinks?

Im Rahmen einer Studie an der Jacoby University Bremen wurden Fast-Food-Restaurants wie McDonalds und Burger King getestet. Diese erhalten ihre Getränkelieferungen in Form von Sirup, der dann im Restaurant mit Leitungswasser und CO2 zu Cola oder anderen Softgetränken weiterverarbeitet wird. In 6 deutschen Städten darunter Berlin, Düsseldorf, Essen, Karlsruhe, München sowie Dresden wurde anthropogenes (aufgrund von menschlichen Einflüssen in die Umwelt gelangtes) Gadolinium in Cola und anderen Softgetränken nachgewiesen. Besonders hoch waren die Werte in Berlin und Düsseldorf.

Ergebnisse der Studie in Prozent – Kontrastmittelrückstände aus menschlichen Quellen:

  • Berlin und Düsseldorf: 85 bis 99 Prozent
  • München 91 Prozent
  • Dresden 63 Prozent
  • Karlsruhe34 Prozent
  • Bremen 31 Prozent[4]

Erschreckend ist dabei, dass nicht nur Städte wie Berlin und Düsseldorf betroffen sind, wo das Leitungswasser hauptsächlich aus Uferfiltration gewonnen wird, sondern auch München, wo das Leitungswasser aus dem flachen Grundwasser der Alpentäler kommt. Auch hier ist das Wasser bereits stark kontaminiert.

Lesen Sie dazu auch unsere Blogbeiträge:

Haben wir Probleme mit Medikamentenrückständen im Wasserkreislauf?

Neuartige und teilweise noch unbekannte Spurenstoffe im Wasser

Wie ist es um den ökologischen Zustand der Fließgewässer in Deutschland bestellt?

Kontrastmittel und andere Arzneimittelrückstände kaum oder überhaupt nicht in Klärwerken aus Wasser entfernbar?

Kontrastmittel aber auch andere Rückstände von Medikamenten sind über die Klärwerke schwierig oder überhaupt nicht entfernbar. Somit gelangen sie beispielsweise über Uferfiltration in Brunnen, die Grundwasser befördern und deren Wasser in unsere Trinkwasserleitungen kommt.

Die Studienergebnisse der Jacoby University Bremen belegen, wie aus Abwasser gewonnene Fremdstoffe wie Arzneimittel und hormonaktive Stoffe in unser Trinkwasser und unsere Nahrungskette befördert werden. Wir sind also täglich potenziell schädlichen anthropogenen Verbindungen ausgesetzt.

Mehr über die Belastung unseres Trinkwassers mit schädlichen Stoffen erfahren Sie auch in unseren Artikeln:

Medikamentenrückstände belasten zunehmend unser Wasser

Neue Erkenntnisse zur Belastung unseres Trinkwassers durch Nanopartikel

Risiken für unsere Gesundheit durch sogenannte endokrine Disruptoren?

Neben den Einträgen an MRT-Kontrastmittel wie Gadolinium können auch andere Medikamentenrückstände in unser Trinkwasser und somit auch in unsere Getränke gelangen. Frühere Studien belegen die Kontamination von Gewässern mit Blutdrucksenkern, Antibiotika sowie Antidepressiva.[5]

Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel:

Trinkwassergefährdung durch schwer abbaubare Arzneimittelrückstände?

Dabei handelt es sich um endokrine Disruptoren. Diese besitzen einen hormonähnlichen Effekt auf unseren Organismus und können, anders als beispielsweise Gadolinium, schon in Kleinstmengen unseren Körper beeinflussen.

Fazit: Die Studie mit dem Kontrastmittel Gadolinium ist ein schwerwiegender Indikator dafür, wie einfach zahlreiche Stoffe über unser Trinkwasser direkt in unsere Nahrungskette kommen.[6] Um diesen Risiken zu entgehen, helfen aktuell nur moderne Wasserfilter zu Hause und im Gewerbe dabei, reines Trinkwasser, frei von Medikamentenrückständen und anderen Zusatzstoffen, zu konsumieren.



[1] Vgl. Dr. Katja Schmidt, Michael Bau, Gila Merschel, Nathalie Tepe: "Anthropogenic gadolinium in tap water and in tap water-based beverages from fast-food franchises in six major cities in Germany", https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2019.07.075 , 2019

[2] Vgl. Michael Bau, Science of the Total Environment, 2019; doi: 10.1016/j.scitotenv.2019.07.075

[3] Vgl. Scinexx, „MRT-Kontrastmittel in Cola nachgewiesen“, https://www.scinexx.de/news/geowissen/mrt-kontrastmittel-in-cola-nachgewiesen/, 2019

[4] Vgl. Scinexx, „MRT-Kontrastmittel in Cola nachgewiesen“, https://www.scinexx.de/news/geowissen/mrt-kontrastmittel-in-cola-nachgewiesen/, 2019

[5] Vgl. Jacobs University: "Researchers from Jacobs University Bremen find gadolinium from MRI contrast agents in soft drinks from fast-food restaurants", https://www.jacobs-university.de/news/researchers-jacobs-university-bremen-find-gadolinium-mri-contrast-agents-soft-drinks-fast-food, 2019

[6] Vgl: Science of the Total Environment, 2019; doi: 10.1016/j.scitotenv.2019.07.075

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