Sauberes Wasser für Umwelt und Gesundheit

Sauberes Trinkwasser dient uns als Basis für unsere Gesundheit. Nicht nur in vergangenen Zeiten, als Cholera oder ähnliche Seuchen über das Wasser verbreitet wurden, war die Kontrolle entscheidend. Das Thema ist brandaktuell und wir sind von neuen Verunreinigungen bedroht, die eine zeitgemäße Überwachung der Gewässer unbedingt notwendig machen. Doch wie ist der Status Quo und welche Entwicklungen sind notwendig?

Welche Schwerpunkte in der Forschung 2020?

Im Fokus der Wissenschaft stehen heute Verunreinigungen unserer Gewässer mit:

Der Eurogress Aachen beschäftigte sich im Rahmen der 52. ESSENER TAGUNG mit Fragen rund um unsere Wasserwirtschaft. Die Tagung gilt als wichtiges deutsches Treffen von Experten aus dem Landesamt für Natur sowie zahlreichen Instituten. Dabei werden die neusten Ergebnisse der Forschung aber auch Rahmenbedingungen aus Politik und Administration diskutiert. 

Status quo zum Thema sauberes Wasser

Dr. Thomas Delschen, Präsident des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz berichtete unter anderem über die Probleme mit Mikroplastik. Deutlich wurde dabei, dass Untersuchungsergebnisse aus 5 Bundesländern an Rhein und Donau hohe Konzentrationen von Mikroplastik im Flusswasser zu finden sind. Stark belastet ist beispielsweise der Rhein in der Region Düsseldorf mit bis zu 4,5 Plastikpartikeln pro Kubikmeter. Hier zeigt sich, dass die Kläranlagen in den Kommunen Mikroplastik nicht zurückhalten können und Teile davon wieder in unsere Gewässer gelangen.[1] Unklar bleibt hingegen, wie genau die Auswirkungen von Mikroplastik auf unsere Umwelt und den Organismus von Mensch und Tieren sind. 

Besondere Herausforderung – Spurenstoffe

Ebenfalls zu den Schwerpunkten der modernen Überwachung unserer Gewässer zählt die Kontrolle der Spurenstoffe. Dabei handelt es sich um Rückstände von Chemikalien, Medikamenten, Reinigungsmitteln, Pflegeprodukten, die mit rasant wachsender Anzahl in unser Wasser gelangen. Dabei werden bisher nur rund 600 Spurenstoffe überhaupt in unserem Wasser untersucht. Unklar bleibt, wie es sich mit Spurenstoffen verhält, die wir bislang weder untersuchen noch messen. Das Expertenteam der ESSENER TAGUNG weißt auf etwa 3000 Spurenstoffe hin, die es im Grunde zu kontrollieren gilt – mit steigender Tendenz.[2]

Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Beitrag: Neuartige und teilweise noch unbekannte Spurenstoffe im Wasser

 

 

 

Problematik Antibiotika und andere Medikamentenreste

Unsere Ausscheidungen sind immer häufiger mit Resten von Medikamenten belastet. Was zunächst harmlos klingt, ist ein ernstzunehmendes Problem für unsere Umwelt. Denn was wir als Abwasser wegspülen können viele Klärwerke nicht filtern und es gelangt in unsere Gewässer. Einmal in Flüssen und Seen bilden sich beispielsweise gegen Antibiotika resistente Keime, die sich immer weiter in unserer Umwelt verbreiten.

 

 

Prof. Martin Exner aus dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn findet hierfür klare Worte: „Krankenhäuser mit Intensivstationen sind derzeit als Quelle im Fokus. Wir haben in der Tat schon seit etlichen Jahren von Seiten der Weltgesundheitsorganisation sehr klare Hinweise, wir müssen mehr tun. Wenn wir keine Antibiotika, die wirksam sind, mehr haben, dann droht eine Gefahr der Infektionsbekämpfung. Das muss mit verschiedenen Strategien unter Kontrolle gebracht werden.“[3]

Mehr zum Thema erfahren Sie auch in unseren folgenden Blogbeiträgen:

Haben wir Probleme mit Medikamentenrückständen im Wasserkreislauf?

Weltweite Bedrohung durch Resistenzen: Antibiotikaresistente Erreger in unseren Klärwerken? 

Hohe Kosten für sauberes Wasser

Ein Weg ist die Filterung von Rückständen wie Medikamenten in Klärwerken, das wird jedoch nicht ohne hohe Kosten realisierbar sein. Um alle Klärwerke in den deutschen Kommunen nachzurüsten, wird es für uns Verbraucher teuer. Experten schätzen für die rund 3000 Kläranlagen ein Investitionsvolumen von rund 36 Milliarden EURO allein bis 2045. Martin Weyand, Geschäftsführung, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft: „Die Abwassergebühren würden drastisch steigen. Wir rechnen damit, dass sie um 15 bis 20 Prozent steigen können. Und das ist den Bürgern nicht zumutbar. Wir müssen endlich dazu übergehen, dass auch diejenigen, die die Umwelt verschmutzen, auch die Kosten dafür zahlen. Die Verursacher sind die pharmazeutische Industrie und die chemische Industrie.“[4]

 

Klärwerk am Limit: Zu viel Mikroplastik und Medikamente im Abwasser | UNKRAUT | BR

 

Fazit: Sauberes Wasser für Umwelt und unsere Gesundheit ist alles andere als selbstverständlich. Unklar bleibt wie viele Spurenstoffe in welchen Konzentrationen täglich in unser Wasser gelangen. Es fehlt an geeigneten Mess- sowie Filterverfahren. Für sauberes Trinkwasser zu Hause können Sie allerdings selbst sorgen –  mit einem passenden Wasserfiltersystem.



[1] Vgl. LANUV NRW: Experten beraten auf der 52. ESSENER TAGUNG über neue Herausforderungen des modernen Gewässerschutzes, https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/bodenschutz-und-altlasten/service/aktuelles/veroeffentlichungen-altlasten/234-sauberes-wasser-fuer-umwelt-und-gesundheit, 2019

[2] Vgl. LANUV NRW: https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/details/1228-expertengespraech-mikroschadstoffe

[3] ZDF Frontal 21: "Beitrag: Antibiotika im Wasser –

 Gefährliche Keime, steigende Kosten" https://www.zdf.de/assets/manuskript-antibiotika-im-wasser-100~original, 2019

[4] ZDF Frontal 21: "Beitrag: Antibiotika im Wasser –

 Gefährliche Keime, steigende Kosten" https://www.zdf.de/assets/manuskript-antibiotika-im-wasser-100~original, 2019


 [JS1]Bitte alle vier zu passenden Blogtexten verlinken ;)

 [JS2]Ggf. Verwies auf Blogartikel > m.E. hatten wir zu den Auswirkungen auch schon etwas geschrieben  > Dr. Tamara Grumt UBA

 [JS3]Gern auf Blog verweisen > Antibiotika resistente Keime

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zapf dir Wasser

in Berlin, BIO COMPANY Yorckstraße
in Frankfurt (Oder) im Kornspeicher