Winzige Plastikteilchen in menschlicher Plazenta?

Eine neue Studie, die im “Environment International” publiziert wurde, zeigt auf, dass Mikroplastikpartikel sich in der Plazenta von Frauen anreichern.[1] Die Untersuchung macht deutlich, wie extrem die Auswirkungen von Plastikprodukten sowie deren Rückständen auf unsere Umwelt und unseren Körper sein können. Unklar bleibt, wie weitreichend die langfristigen Gesundheitsfolgen sind...

 

 

Die Plazenta wird auch als Mutterkuchen bezeichnet und dient der Versorgung ungeborener Kinder mit wichtigem Nähr- sowie Sauerstoff. Darüber hinaus unterstützt sie die Entsorgung aller vom Kreislauf des Kindes kommenden Abfallstoffe. Eine intakte Plazenta ist in der Schwangerschaft entscheiden für die Gesundheit des Kindes. Doch wie gut kann sie die Funktion erfüllen, wenn sie mit Schadstoffen wie Mikroplastik belastet ist? 

Studienergebnisse in der Übersicht

Mikroplastik sind Partikel, die kleiner als fünf Millimeter sind und aus dem Abbau von in der Umwelt vorhandenen Kunststoffelementen stammen. Mikroplastik kann aus der Umwelt in lebende Organismen gelangen. In der Studie des Fatebenefratelli Krankenhauses in Rom und der Universität Politecnica wurden 6 menschliche Plazenten, mittels Raman-Mikrospektroskopie analysiert, um das Vorhandensein von Mikroplastik zu bewerten.

Insgesamt konnten dabei 12 Mikroplastikfragmente (mit einer Größe von 5 bis 10 μm) extrahiert werden. Alle Mikroplastikpartikel wurden in Bezug auf Morphologie und chemische Zusammensetzung charakterisiert.

Alle waren pigmentiert; drei wurden als gefärbtes Polypropylen, eines als thermoplastisches Polymer, identifiziert, während für die anderen neun nur die Pigmente bestimmt werden konnten, die alle für künstliche Beschichtungen, Farben, Klebstoffe, Pflaster, Fingerfarben, Polymere und Kosmetika und Körperpflegeprodukte verwendet wurden.

Die Studienergebnisse in der Zusammenfassung: 

  • Zum ersten Mal wurde Mikroplastik mittels Raman-Mikrospektroskopie in menschlichen Plazenten nachgewiesen.

  

  • Mikroplastik wurde in allen Teilen der Plazenta gefunden: in der mütterlichen, fetalen und amniochorialen Membran.

  

  • Mikroplastik trägt Substanzen in sich, die als endokrine Disruptoren langfristige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben könnten.[2]

 

 

  

Diesen Anteil können wir selbst leisten - im Kampf gegen Mikroplastik

 

Mikroplastik lauert heute nahezu überall und verseucht unsere Umwelt. Die Verwendung im Alltag ist vielseitig, darunter kommen die winzigen Partikel unter anderem in synthetischer Kleidung, Autoreifen, Verpackungen aber auch in Haushalts- und Kosmetikartikeln vor. Der Konsum von Wasser aus Plastikflaschen leistet ebenfalls einen Beitrag. Mehr dazu auch in unserem Artikel Mikroplastik in Plastikflaschen sowie passend dazu Neue Erkenntnisse zur Belastung unseres Trinkwassers durch Nanopartikel.

 

Helfen Sie mit! Unterstützen Sie die Petition von Hannes Jaenicke und der Deutschen Umwelthilfe e.V. Darin können Sie Ihren ganz persönlichen Protest gegen den Plastikwahnsinn deutlich machen. Einfach dem Link folgen: E-Mail-Aktion für Meeresschutz.

 

Achten Sie auf Ihre Einkäufe: Prüfen Sie beim Kauf aller Produkte des täglichen Bedarfs, ob sie Mikroplastik enthalten. Dies wird oft mit zahlreichen, unterschiedlichsten Begriffen deklariert, die erst auf den zweiten Blick erkennbar machen, dass Plastik enthalten ist. Dazu gehören beispielsweise Acrylate Copolymer (AC), Polyamide (PA, Nylon), Acrylate Crosspolymer (ACS), Methicone, Dimethiconol, Polyacrylate (PA), Polymethylmetacrylate (PMMA) oder Polyquaternium (PQ).

 

Achten Sie auf Ihr Trinkwasser: Für sauberes Trinkwasser, frei von Mikroplastikpartikeln, können Sie zu Hause auf einen passenden Wasserfilter setzen. Damit erhalten Sie stets reines Trinkwasser, ohne gesundheitsgefährdende Mikro- und Nanoplastik. Zusätzlich wird durch das Zapfen zu Hause der Kreislauf des Abfalls durchbrochen, weil Sie keine PET Flaschen und andere Verpackungen benötigen.



[1] Vgl. Environment International: "Plasticenta: First evidence of microplastics in human placenta", Volume 146, January 2021, 106274, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.106274, 2021

[2] Vgl. Environment International: "Plasticenta: First evidence of microplastics in human placenta", Volume 146, January 2021, 106274, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.106274, Seite 1,  2021

 

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