Ein Sinken der Grundwasserspiegel sorgt für eine Gefährdung der Wasserversorgung für Milliarden von Menschen weltweit. Bei niedrigen Ständen des Grundwassers reichen Brunnen nicht mehr tief genug in die Erde und unterbrechen die Versorgung mit Wasser. Bereits heute sind rund 20 % der bestehenden Grundwasserbrunnen von einer Austrocknung betroffen. Eine aktuelle Untersuchung im Fachmagazin “Science” verdeutlicht das ganze Ausmaß.[1]
Warum ist Grundwasser so wichtig?
Rund die Hälfte der gesamten Bevölkerung der Erde bezieht Wasser aus Grundwasser. Interessanter Fakt: Grundwasser macht 96 % unserer Vorräte an Süßwasser aus.
Leider werden in vielen Regionen die Vorräte deutlich schneller reduziert, als sie sich regenerieren können. Neben Klimawandel mit Dürreperioden steigt die Nachfrage in Landwirtschaft und Industrie exponentiell und beutet so die Vorräte aus.
Aktuelle Studie zeigt verheerende Ausmaße
Wissenschaftler der University of California haben im Rahmen einer globalen Erhebung die Gefährdung von Grundwasserbrunnen eingeschätzt. Sie untersuchten dazu Unterlagen von rund 40 Millionen Grundwasserbrunnen in 40 Ländern weltweit.
Dabei stellten sie fest, dass eine Vielzahl der Brunnen nicht mehr als 5 Meter tief ist und somit bereits heute oder in naher Zukunft die Grundwasservorkommen nicht mehr erreichen. Bereits ein Absinken des Grundwasserspiegels um wenige Meter erhöht das Risiko der Austrocknung von Millionen von Brunnen enorm.
Wurden vorausschauende Maßnahmen getroffen?
Rund um die Frage der Anlage von Tiefenbrunnen untersuchten Jasechko und Perrone die Tiefe von neu gebauten Brunnen. Im Vergleich zu älteren Anlagen zeigten sich hier Brunnen, die bis in größere Tiefen gebaut wurden.
Allerdings ist dieser Vorgang in Ländern, die mit einem extremen Abfall des Grundwasserspiegels zu kämpfen haben, nicht zu beobachten: „Neuere Brunnen werden an einigen der Orte, an denen der Grundwasserspiegel signifikant sinkt, nicht tiefer gebaut als ältere Brunnen, was darauf hindeutet, dass neuere Brunnen mindestens genauso wahrscheinlich trocken fallen werden wie ältere Brunnen, wenn der Grundwasserspiegel weiter sinkt“
Globales Umdenken erforderlich
Die aktuelle Studie zeigt, wie groß die Bedrohung für Brunnen ist, wenn die Grundwasserspiegel weltweit nur um wenige Meter fallen. Sie sollte als eindringliche Warnung verstanden werden, wie stark der Zugang zu Grundwasser in der Zukunft gefährdet sein wird.
Aus diesem Grund sind regional aber auch global schnellstmöglich Gegenmaßnahmen einzuleiten. Neben einer nachhaltigen Verwaltung von Wasser spielt hier die Politik aber auch jeder einzelne Haushalt eine tragende Rolle.
Selbst Initiative ergreifen
Unterschiedliche Publikationen zeigen, wie gefährdet die Ressource Wasser auf unserem Planeten ist. Umso entscheidender ist es, dass jeder einzelne Haushalt einen kleinen Beitrag zum großen Ganzen leistet.
Wir empfehlen, Wasser dort aufzubereiten, wo es verwendet wird. Damit lassen sich nicht nur große Mengen an Energie sparen und somit wertvolle Umweltressourcen schonen, sondern ein solides Trinkwasseraufbereitungssystem bietet jederzeit frisches und sauberes Wasser in Ihrem Haushalt.
Auswirkungen sinkender Grundwasser auch bei uns spürbar
Aufgrund des Klimawandels und den damit steigenden Temperaturen, verstärkt sich auch die Verdunstung und das Grundwasser sinkt. Jüngstes Beispiel ist der Helenesee, der bislang Brandenburgs längsten Badestrand geboten hat. Dort kam es nach dem Absinken des Grundwasserspiegels zu einem Abrutschen eines Teils des ausgekohlten Grunds (nach Flutung der früheren Braunkohlegrube 1958) am Oststrand.[2]
Dabei handelt es sich nur um ein regionales Beispiel dafür, wie auch bei uns die Grundwasserspiegel sinken und wir bereits heute und in Zukunft von Wasserknappheit betroffen sind. Der Klimawandel hinterlässt in Brandenburg seit Jahren Spuren. So ist es seit 1881 um rund 1,3 Grad Celsius wärmer geworden und deutlich trockener.[3]
[1] Vgl. Scott Jasechko, Debra Perrone: "Global groundwater wells at risk of running dry", https://science.sciencemag.org/content/372/6540/418, 2021
[2] Vgl. Berliner Zeitung: "Lebensgefahr! Der schöne Helenesee ist gesperrt", https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/lebensgefahr-der-schoene-helenesee-ist-gesperrt, 2021
[3] Vgl. Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK): "Klimawandel - seine Folgen und Anpassung in Brandenburg", https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/klimaschutz/klimawandel/klimawandel-folgen-und-anpassung/