Studie 2022: Regenwasser weltweit nicht trinkbar

Neue Studienergebnisse der Universität Stockholm und der ETH Zürich[1] machen den Ernst der Lage sichtbar. Bereits heute enthält unser Regenwasser fast überall auf der Erde bedenkliche Mengen an Per- und Polyfluoralkylen Substanzen (PFAS)[2], die auch als "ewige Chemikalien" bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um mehr als 10000 künstliche Schadstoffe, die toxisch auf Umwelt, Mensch und Tier wirken und das Regenwasser untrinkbar machen.

 

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind überall

PFAS ist eine Sammelbezeichnung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen oder hochfluorierte Substanzen, die eine ähnliche chemische Struktur aufweisen. Alle PFAS sind entweder extrem persistent in der Umwelt oder zerfallen in extrem persistente PFAS, was ihnen den Spitznamen "ewige Chemikalien" eingebracht hat.

PFAS werden mit einer Vielzahl von ernsthaften Gesundheitsschäden in Verbindung gebracht, darunter Krebs, Unfruchtbarkeit und Schwangerschaftskomplikationen, erhöhter Cholesterinspiegel und Probleme des Immunsystems.

PFAS sind weltweit in der Atmosphäre verbreitet und tauchen daher selbst an den entlegensten Orten der Erde im Regenwasser und Schnee auf.

Wir berichten regelmäßig in unserem Blog darüber:

Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) – auch im Wasser angekommen

Chemikalien & Wasserkreislauf: Errungenschaft mit unkalkulierbarem Risiko?

PFC´s im Leitungswasser

Bayern: Krebserregende Chemikalie PFOA im Trinkwasser

Neuartige und teilweise noch unbekannte Spurenstoffe im Wasser

Trinkwasser Studie aus USA: „Gefährlicher Cocktail aus Chemikalien“

In den letzten 20 Jahren sind die Richtwerte für PFAS im Trinkwasser, Oberflächengewässern und Böden aufgrund neuer Erkenntnisse über ihre Toxizität deutlich gesunken. Dieser Umstand geht mit weitreichenden Folgen einher.

Dr. Jane Muncke, Geschäftsführerin der Stiftung Food Packaging Forum in Zürich, Schweiz, betont: "Es kann nicht sein, dass einige wenige wirtschaftlich profitieren, während sie das Trinkwasser für Millionen anderer verschmutzen und ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Die enormen Beträge, die es kosten wird, PFAS im Trinkwasser auf ein Niveau zu reduzieren, das nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Verständnis sicher ist, müssen von der Industrie bezahlt werden, die diese giftigen Chemikalien herstellt und verwendet. Die Zeit zu handeln ist jetzt." [3] 

Aktuelle Studie der Universität Stockholm und der ETH Zürich

Ein Perspektivartikel von Forschern der Universität Stockholm und der ETH Zürich, der im Environmental Science & Technology veröffentlicht wurde, zeigt nun die Auswirkungen, die erst jetzt entdeckt werden, nachdem die Schadstoffe bereits global verbreitet sind und dadurch schlecht reversibel oder irreversibel sind.

Aufgrund des Mangels an Informationen war es im Rahmen der Studie unmöglich, eine vollständige Bewertung der planetaren Grenzbedrohung für die vielen Tausenden von PFAS in der Klasse vorzunehmen.

Auf der Grundlage der vier in der Studie betrachteten PFAs wird jedoch bereits der Schluss gezogen, dass in vielen von Menschen bewohnten Gebieten die planetarische Grenze für PFAS auf der Grundlage der Werte im Regenwasser, Oberflächenwasser und Boden deutlich überschritten wurden.

"Basierend auf den neuesten US-Richtlinien für PFOA im Trinkwasser würde Regenwasser überall als unsicher zu trinken eingestuft. Obwohl wir in der industriellen Welt nicht oft Regenwasser trinken, erwarten viele Menschen auf der ganzen Welt, dass es sicher ist, es zu trinken, und es liefert viele unserer Trinkwasserquellen".  PFAS sind mittlerweile „so hartnäckig“ und allgegenwärtig, dass sie nicht mehr von der Erde verschwinden werden. Wir haben den Planeten unumkehrbar verseucht so Prof. Dr. Ian Cousins Hauptautor der Studie.

"Die extreme Persistenz und der kontinuierliche globale Kreislauf bestimmter PFAS werden zu einer fortgesetzten Überschreitung der oben genannten Richtlinien führen", ergänzt Prof. Dr. Martin Scheringer, Co-Autor der Studie an der ETH Zürich in der Schweiz und RECETOX, Masaryk-Universität in der Tschechischen Republik. 

Fazit

Nicht nur diese Studienergebnisse verdeutlichen erneut, dass die Schnelligkeit und Eintragsrate von PFAs unsere Umwelt schon lange bedrohen. Laut einer Veröffentlichung von Dr. Linn Persson und ihren Kollegen vom Stockholm Environment Institute in der Zeitschrift „Environmental Science & Technology“ sogar die Bewohnbarkeit unseres Planeten gefährden.[4]

Wenn PFAs bereits heute überall im Regenwasser, auch an den abgelegensten Orten der Welt, in hohen Mengen enthalten sind, wie wahrscheinlich ist es dann, dass sie auch überall im Oberflächen- und Grundwasser und somit auch in unserem Leitungs- und Mineralwasser auftauchen? In der Trinkwasserverordnung werden sie nicht berücksichtigt, in der aus 1984 stammenden Mineralwasserverordnung, die ebenfalls nur sehr wenige Stoffe bzw. Belastungen Stoffe prüft, ebenfalls nicht.

Zum eigenen Schutz und dem der ganzen Familie tragen hier moderne Wasserfilter-Systeme bei, die zuverlässig per- und polyfluoralkyle Substanzen (PFAS) herausfiltern können und sicherstellen, dass Sie reinstes Trinkwasser, frei von Schadstoffen, genießen können.   

Video - Quelle: Wasserqualität: Bayernweite Belastung: Gefährliche Chemikalien im Trinkwasser? BR Fernsehen, https://youtu.be/lvNaYuKUIlE  

[1] Vgl. Ian T. Cousins, Ian T. Cousins, Jana H. Johansson, Matthew E. Salter, Bo Sha, and Martin Scheringer"Outside the Safe Operating Space of a New Planetary Boundary for Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFAS)", https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.2c02765, 2022

[2] Vgl. Definition Umweltbundesamt Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC)- https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/chemikalien-reach/stoffgruppen/per-polyfluorierte-chemikalien-pfc#textpart-1

[3] Vgl: Stockholm University: It’s raining PFAS: even in Antarctica and on the Tibetan plateau rainwater is unsafe to drink, https://www.su.se/english/news/it-s-raining-pfas-even-in-antarctica-and-on-the-tibetan-plateau-rainwater-is-unsafe-to-drink-1.620735, 2022

[4] Vgl. Environmental Science & Technology: "Outside the Safe Operating Space of the Planetary Boundary for Novel Entities", https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.1c04158#, 2022

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